Suche

Holiday Camp

Australien/BRD 2002, 45 min, engl. mit deut. UT, 29.90 €   E030

 

How is your liberation bound up with mine?

Woomera, ein ehemaliger Militärstützpunkt in direkter Nähe zum Atombombentestgebiet, mitten im australischen Outback gelegen, 200 km bis zur nächsten Siedlung, 60 Grad im Schatten. Eingesperrt hinter Stacheldraht warten hier 500 Flüchtlinge teilweise seit Jahren auf ihre Anerkennung als Asylsuchende.

In Australien werden undokumentierte Flüchtlinge sofort auf unbegrenzte Zeit inhaftiert, während über ihren Asylantrag entschieden wird. Ostern 2002- nach monatelangen Kämpfen, Hungerstreiks und Aufständen gelingt 53 inhaftierten Flüchtlingen der Ausbruch aus dem detention center, nachdem hunderte aufgebrachter AustralierInnen Zäune niedergerissen hatten, um zu den Inhaftiererten zu gelangen. Über 1000 Menschen hatten sich auf den Weg nach Woomera gemacht, um vor Ort gegen die australische Einwanderungspolitik zu protestieren.

Die unglaublichen Bilder des Ausbruchs stehen im Mittelpunkt dieses 45 minütigen Dokumentarfilmes, der auf unüblichen Wegen dieses Genres wandelt. Holiday Camp bedient sich einer treibenden, sehr emotionalen, teils humoresken Erzählweise und deckt Verbindungen zwischen dem Umgang mit Flüchtlingen, dem Genozid an den Aborigines und den Privilegien des weißen Australiens auf.

Unter anderen treffen wir auf zwei afghanische Ex- Insassen des Woomera detention center, die uns Einblicke in das Leben hinter dem Zaun geben; eine Angehörige des indigenen Kokatha-Volkes berichtet von ihrem Kampf um Menschenrechte und Selbstbestimmung, und zeigt auf, wie dieser Kampf unweigerlich mit dem der Flüchtlinge verbunden ist; nach dem Ausbruch treffen wir einen Geflohenen in seinem Versteck, eine spontane Fluchthelferin erzählt uns von ihrem Entschluß zu handeln und was danach geschah.

Der spektakuläre Ausbruch hat Menschen auf beiden Seiten des Zauns verändert- was wird mit Ihnen geschehen? Holiday Camp macht traurig, wütend und fordert heraus.

 

english version available


Produktion: tallstoreez, Hamburg

Realisation: drive-by-shooting

 

zurück zu: Migration