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Der Heimliche Krieg

Mexiko 1997, 42 min, deutsche Fassung, 29.90 €   IL036

Die Partei der institutionellen Revolution, PRI herrschte bis zum Wahlsieg von Vincente Fox von der Partei der nationalen Allianz (PAN) im Juli 2000 70 Jahre lang in Mexiko. Durch Wahlbetrug und Vetternwirtschaft konnten sie sich an der Macht halten, doch der monolithische Block der Macht bekam Risse. Viele politische Gruppen, soziale Revolten und eine erstarkende Oppositionspartei, die Partei der demokratischen Revolution, PRD versuchen die Alleinherrschaft der PRI zu durchbrechen und Demokratie, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit in Mexiko durchzusetzen.

Doch der Weg bis dahin ist noch lange und steinig, denn die Regierung ist bereit diese Ansätze mit allen Mitteln zu zerstören um das neoliberale ökonomische Modell fortzusetzen, das der politischen und wirtschaftlichen Elite des Landes astronomische Profite einbringt. Hilfestellung leisten dabei die USA, u.a. durch ihre Aufstandsbekämpfungsprogramme. Dieses auch in vielen anderen Ländern angewandte Konzept des Krieges niederer Intensität beinhaltet eine Reihe von Massnahmen, die sich nicht nur gegen die bewaffnete Fundamentalopposition, sondern auch gegen Menschenrechtsgruppen, die soziale Bewegung oder auch kirchliche Gruppen richtet. Dazu gehört die informationelle Erfassung und Infiltration aller möglichen oppositionellen Gruppen und Einzelpersonen, Ausbildung, Ausrüstung und logistische Unterstützung von Todesschwadronen, die durch ihre terroristischen Taten die sie gegen politisch unbequeme AktivistInnen und deren Familienmitglieder begehen nicht nur ein Klima der Angst erzeugen, sondern politisches Engagement zur mörderischen Gefahr machen. Die Massenmedien tragen gewollt oder ungewollt ihren Teil zur Erzeugung eines allgemeinen Eindrucks in der Gesellschaft bei, die Gewalt greife immer mehr um sich. Der Plan ist: eine diffuse Angst bei den Menschen zu erzeugen, die in den Wunsch mündet die Ordnung möge wiederhergestellt werden. An diesem Punkt ist dann die Stunde der Militärs gekommen um Ruhe und Ordnung wiederherzustellen. Ein virtueller Notstand wird von der Armee durchgesetzt. Sie operiert gegen den inneren Feind, nicht gegen die organisierte Kriminalität, die aufs engste mit Politik und Sicherheitsbehörden verbunden ist, sondern gegen die politische Opposition. Folter, Verschwindenlassen, Drohungen, Durchsuchungen und Razzien, Überwachung und politischer Mord, punktuelle Sozialarbeit und Desinformation sind die Mittel in diesem Krieg gegen die Mehrheit des mexikanischen Volkes.

Das Kollektiv Canal 6 de Julio aus Mexiko-Stadt hat mit seiner Dokumentation dazu beigetragen diesen „verdeckten Krieg“ ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Mit eindringlichen Bildern geben sie den Zustand des politischen Lebens in Mexiko der 90er Jahre wieder und sprachen mit Menschen die sich nicht zum schweigen bringen lassen wollen.


Produktion: Canal 6 de Julio

Realisation: Canal 6 de Julio

 

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