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Die Passage

BRD 2002, 70 min, deutsche Originalfassung, 29.90 €   SR001

 

12 Geschichten von Müll und Wert

Es gibt gute Gründe, Dinge zu lieben und an ihnen festzuhalten: der Respekt vor der Arbeit, die darin steckt, die Treue zu den Menschen, denen sie mal gehört haben, die Lust an den Möglichkeiten, die sie verheißen. Doch im Zeitalter der vollautomatisierten Billigstproduktion erscheint es absurd, alles aufzuheben. Man muß Platz schaffen, man will einen Neuanfang wagen.

Hier beginnt die Passage der Dinge. Sie wandern durch viele Hände, werden immer wieder hin und her gedreht bei der schwierigen Entscheidung, ob sie als Müll oder als Wert zu betrachten sind.

Der Film beobachtet die Handlungen, die über den Weg der Dinge entscheiden, das Aussortieren, Finden, Aufheben, wieder Fallenlassen, und legt die Emotionen frei, die damit verknüpft sind: das Gewinnen, Vergessen und Erinnern.

Die überraschende Erkenntnis: Der moralische Zwang zur Resteverwertung führt in die Ausweglosigkeit der Sammlerexistenz. Die Absage an den Warenfetischismus liegt weniger im Horten noch des letzten Joghurtbechers, auch nicht im geordneten Wegwerfen, sondern im Loslassen der Dinge, damit sich ihr Wert, jenseits der herrschenden Kategorien, immer wieder neu konstituieren kann.

 

 


Produktion: autofocus videowerkstatt und arte/ZDF

Realisation: Imma Harms / Thomas Winkelkotte

 

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